Ich suche ein Zuhause
Ich suche ein Zuhause
Loriot
Update (21.12.2024):
Loriot hat sich wirklich gut entwickelt. Trotzdem bleibt es dabei- der Maulkorb muss getragen werden, wenn man sich länger stehend irgendwo aufhält oder in einem Garten. Beim spazieren GEHEN braucht er diesen nicht. Sowieso läuft Loriot perfekt spazieren. Entweder leicht trabend vor seinen Leuten, oder sogar daneben, ist absolut zuverlässig + immer abrufbar und ihm reicht normales spazieren gehen. Denn das mit dem alles fressen, weil der Herr so klug ist, können wir streichen. Es ist ein Tick und Loriot meint andauernd, dass er hungrig ist. Äpfel helfen da prima. Karotten zB. nicht so, weil diese bereiten ihm furchtbare Blähungen.
Die einzige Angewohnheit, die Loriot übrig behalten hat ist, dass wenn er was will, spricht. Und ja, anfangs mag das süß sein. Aber schnell nicht mehr. Es wird schnell lauter (kein bellen!), penetranter und einfach immer. Ignorieren bringt nichts, man muss dagegen angehen und man darf Loriot nicht noch animieren. Grade in neuen, aufregenden Situationen kann das wirklich nerven. Inzwischen hält er super lange nach dem fressen aus, bevor er wieder raus muss. Nun spielt Loriot auch vereinzelt mit anderen Hunden, ist aber insgesamt eher ein Faulpelz, der lieber chillt. Beim alleine bleiben ist er immer noch in der nackten Box. Zu groß ist das Risiko. Loriot musste nämlich nochmal operiert werden. Er hat sich nachts von einem anderen Hund verleiten lassen, um eine Katzenparty zu veranstalten, aber die Gelegenheit hat er direkt genutzt und die Decke der Katze gefressen. Wenn fremde Menschen unhöflich auf Loriot züstürmen und ihn angrabschen wollen- will er nicht. Rückwärtsgang und knurren- macht er super!
Und was sich auch herausgestellt hat- das Schreien wenn man nach Hause kommt, ist weniger (und inzwischen kann man auch mit ihm schimpfen), wenn das Umfeld ruhiger ist. Sprich, weniger Hunde genügen schon und er ist nur noch halb so aufgepusht. Das ganze mag von außen immer noch katastrophal klingen, aber Loriot hat große Fortschritte gemacht und ist total unkompliziert. Wenn man eben eine handvoll Dinge ernst nimmt und sich daran hält, wie es für den Hund am besten ist.
Loriot wurde von seiner Familie in die Tierklink gebracht, weil es ihm schlecht ging. Als der Tierarzt herausfand, was das Problem ist und was es kostet, wollte die Familie ihn nicht mehr haben und ließ ihn zum einschläfern dort (alleine!!). Die Klinik rief die Tierheimleitung an, diese seine zukünftige Pflegestelle und wir sagten zu. Also wurde Loriot aufgeschnitten und es wurde ein Haufen Stoff aus seinem Darm entfernt. Als es ihm nach der Op immer schlechter ging, musste Loriot nochmal operiert werden. Sein Darm vergiftete sich bereits selbst und es mussten 15cm entfernt werden. Danach ging es bergauf. Zu diesem Zeitpunkt war Loriot ca. 4 Monate alt.
Wir haben lange gewartet, bis wir ihn in die Vermittlung aufgenommen haben. Die Pflegestelle musste viel mit ihm trainieren und überhaupt erstmal einen Weg mit Loriot finden.
Und wir machen es sonst nicht, aber ausnahmsweise schreibe ich (die Pflegestelle) nun mal aus meiner Sicht:
"Loriot hat mich so extrem viele Nerven gekostet und tut es noch immer. Dieser Hund ist gefühlt ein Vollzeitjob und damit er sich nicht selbst umbringt (auch in Zukunft nicht!!), schauen wir extrem genau hin (also bitte 100 mal den Text lesen und darüber schlafen, bevor du dich bewirbst!) und wir nehmen nur Anfragen ohne Garten an!
Loriot frisst ALLES. Und wenn ich das sage, meine ich es auch genau so. Die reinste Katastrophe. Draußen darf er sich nur noch mit Maulkorb bewegen. Seitdem dies der Fall ist, haben wir folgendes Problem gelöst: Durchfall ohne Ende (sein Magen- Darm ist sehr empfindlich und das hat nichts mit der Operation zu tun), nicht stubenrein sein, sich mit Kacke vollzuschmieren, es zu fressen, dementsprechend viel zu trinken und sich im liegen vollzupinkeln.
Aber weil Loriot nicht dumm ist, hat er schnell herausgefunden, dass er zwar kein Holz, Steine, Unkraut und was auch immer, mit dem Maulkorb fressen kann, aber! Wenn er seine Schnauze lange genug im Sch***haufen reibt, kommt es durch den Maulkorb und er kann es von innen ablecken. Dann habe ich den Maulkorb präperieren lassen. Nämlich ist dieser nun halb geschlossen, ganz geht nicht, da er natürlich genügend Luft bekommen und trinken muss. Nun reibt er seine Schnauze eben schräg im Haufen, bis es sich oben durch drückt, um es ablecken zu können.
Immer muss Loriot, wenn er alleine gelassen wird, in seiner nackten Box sitzen. Ich probiere es immer wieder mit verschiedenen Unterlagen, aber er fängt immer wieder an, diese zu fressen. Wenn Loriot mal Durchfall hat, hat er auch schon mit Maulkorb nachts in der Box geschlafen. Seit ca. Anfang August darf Loriot mit ins Bett. Er liebt es, im Bett zu schlafen, allerdings hat Loriot auch da schon die Decke gefressen (mehrfach). Es ist zum verzweifeln...
Fakt ist, Loriot ist ein sehr schlauer Hund und ich könnte mir vorstellen, dass er es weniger macht, wenn er besser ausgelastet ist. Und zwar vom Kopf (sehr wichtig!), denn körperlich ist er mehr als genug ausgelastet und da auch nicht sonderlich anspruchsvoll.
Schlechte Genetik? Komplett versaute Sozialisierung? Einfach nen Dachschaden? Immer hungrig? (kann eigentlich nicht sein, dann müsste er die Geweihstücke auch wegfressen, die beachtet er nicht, oder in seiner Box knallt er die frustriert immer an die Gitterstäbe) Einfach unglücklich bei mir, weil unterfordert (genau wie bei seiner Familie vorher)? Keine Ahnung....
Nächstes Problem:
Er und ich haben es miteinander inzwischen sehr gut im Griff, aber als er angekommen ist, hat er jede Sekunde geschrien, geweint und Theater gemacht, wenn er keine Aufmerksamkeit bekommen hat. Da reichte schon, wenn ich einfach in eine andere Richtung geguckt habe. Aber die Hundepension zum Beispiel hat 'auf gut deutsch' keinen Bock mehr auf Loriot, da er da dasselbe abzieht. Also evtl muss man da von vorne anfangen. Und ja, er braucht Action, Schmuseeinheiten und Beschäftigung, aber es kann nicht sein, dass der König den ganzen Tag nach Aufmerksamkeit schreit und man springt. Das funktioniert nicht.
Loriot bekommt im Verhältnis zu Größe und Gewicht viel Futter, ansonsten wird er schnell wieder dünn. Zunehmen muss er auch immer noch, aber wir haben wirklich extrem lange mit/gegen Durchfall gekämpft. Mehrere Portionen am Tag sind hilfreich. Nach dem Essen muss er schnell raus. Nein, man hat keine paar Minuten Zeit...
Menschen (auch Kinder), andere Hunde, Leine laufen und ohne (jagdlich ambitioniert, aber bisher easy händelbar), Auto fahren, Katzen- alles easy.
Komischerweise spielt er nur mit den drei Flaschenbabys (2 davon inzwischen schon ausgezogen). Er hat sie von Hamstergröße bis zum Auszug miterlebt. Was das soll, weiß ich auch nicht. Der dritte Welpe ist noch da und sein einziger Spielgefährte. Egal, wer sich wie viel Mühe gibt- keine Chance. Loriot kann als Einzelhund gehalten werden, natürlich trotzdem mit Hundekontakt. Umweltreize kein Problem, er kann gerne in die Stadt. Allerdings, wenn man man nach Hause kommt, schreit er wie am Spieß. Das ignoriere ich einfach. Schimpfen bringt nichts, da pinkelt er sich auch wieder voll.
Und ja, ich weiß - niemand hat Bock auf so einen Roman und vielleicht auch nicht auf so einen Hund. Aber es ist extrem wichtig, dass alles zu wissen. Denn trotz allem habe ich den Idioten sehr lieb und ich möchte wirklich, dass er das perfekte zu Hause findet. Egal, wie lange es dauert.
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